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Pro: Taufe als Begabung mit dem Hl. Geist

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Diskussion der Argumente zur Taufe

Argument

Die Taufe als Begabung mit dem Hl. Geist

Wertung

Pro Kindertaufe

Gegenargument

Durch eine willentliche Bekehrung/Umkehr empfängt man den Hl. Geist.

aus EKD-Texte

4.4 Die Taufe als Begabung mit dem Heiligen Geist

Nach biblischem Zeugnis ist die Taufe mit der Gabe des Heiligen Geistes verbunden. In den neutestamentlichen Berichten über die Taufe Jesu ist zu lesen, dass sich der Himmel auftat und "der Geist Gottes wie eine Taube" auf ihn herabkam (Markus 1,10; vgl. Matthäus 3,16). Dieser Geist schenkt Kraft zu Glaube, Liebe und Hoffnung und konkretisiert sich in einer Vielzahl von Geistesgaben. Die Taufe mit dem Heiligen Geist, die dadurch verliehene Kraft und der dadurch geschenkte Trost sind keine magische Angelegenheit, vielmehr ist der Heilige Geist "der intimste Freund des gesunden Menschenverstandes" (Karl Barth). Er ist der Tröster, den Jesus den Seinen nach seiner Auferstehung sendet (vgl. Johannes 16,14). Menschen werden so durch die Taufe fähig, ihr eigenes Leben in der Gewissheit der Gegenwart Gottes und im Gehorsam gegenüber Gottes Wort verantwortlich zu gestalten und in den Dienst ihrer Nächsten zu stellen. Anders formuliert: Der Heilige Geist gibt den Getauften die Kraft, ein Leben als Zeugen Jesu Christi zu führen. So formuliert auch der Heidelberger Katechismus (Frage 70): "Auch werden wir durch den Heiligen Geist erneuert und zu Gliedern Christi geheiligt, um je länger je mehr der Sünde abzusterben und ein Gott wohlgefälliges, unsträfliches Leben zu führen". Allerdings lassen sich solche "Stationen auf dem Wege zur Freiheit" (Dietrich Bonhoeffer) nur selten für alle Welt eindeutig machen. Ein Christenmensch bleibt immer auch ein Zweifelnder, ein Suchender, ein Fragender; er ist "Gerechter und Sünder zugleich". Der Heilige Geist macht die Getauften auf diese Weise aber lebenstüchtiger und gemeinschaftstauglicher, weil sie sich so weder übern- och unterschätzen. Die Kraft des Geistes richtet Denken und Handeln von Menschen auf Jesu Wort, Werk und Person aus. Deshalb nennen sie sich Christinnen und Christen. Diese Kraft wirkt gegen die Sünde und die verderblichen Mächte dieser Welt, nicht, indem sie vor allen Gefahren und Anfechtungen bewahrt - das wäre ein magisches Missverständnis -, wohl aber, indem sie in allen Gefahren und Anfechtungen bewahrt. Getaufte Menschen werden so von Jesu Leben, seinem Tod und seiner Auferweckung geprägt, sie sind "gerettet, aber auf Hoffnung" (Römer 8,24). Obwohl diese Prägung uns geschenkt wird, führt sie nicht in eine passive Grundhaltung. Im Gegenteil: Menschen, die nicht nur mit Wasser, sondern auch mit dem Heiligen Geist getauft sind, werden an Christi Macht und Herrschaft beteiligt. Sie werden zu einer missionarischen Existenz als Zeuginnen und Zeugen gesendet. Diese missionarische Existenz findet Ausdruck im gemeinschaftlichen Gespräch über den Glauben, helfenden Handeln und gegebenenfalls in der Einladung zur Taufe; sie muss immer wieder neu an Jesu Wort, Werk und Person ausgerichtet werden.

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